Netzwerk Lerngeschichten Berlin-Brandenburg

Seit einigen Jahren gibt es ein Netzwerk Lerngeschichten Berlin-Brandenburg.

Wir treffen uns regelmäßig, in früheren Zeiten zweimal jährlich für einen Arbeitstag persönlich, seit November 2020 per Videokonferenz sogar öfter, nachdem die ersten technischen Hürden genommen wurden.

Ein Kern von etwa 10 TeilnehmerInnen ist dabei, fast alle sind Autoren und Autorinnen des Heftes "Begeisterung teilen - Lerngeschichten in die Praxis tragen" (2016, Verlag das Netz) sowie „Lerngeschichten - eine Handreichung aus der Praxis für die Praxis“ (2018, Gemeinde Blankenfelde-Mahlow) oder waren beteiligt am Zustandekommen des zugrunde liegenden Multiplikatoren-Lehrganges für die Arbeit mit Lerngeschichten des SFBB im Jahr 2014/15 mit Klara Schlömer und Sibylle Haas. Wir sind VertreterInnen aus Praxis, Aus- und Weiterbildung. Zur Zeit diskutieren wir über wissenschaftliche Begründungen für und Wirksamkeitsnachweise von Lerngeschichten. 

 

Kontaktadresse für Brandenburg ist die Konsultationskita für Lerngeschichten des Landes Brandenburg 

in Blankenfelde-Mahlow, südlich von Berlin: kita-blausternchen@t-online.de

Kontaktadresse für Berlin ist Martin Edgar Rieger: mail@merieger.de

Dahlewitz, den 26.07.2021

Liebe an Lerngeschichten Interessierte,

 

in unserem Berlin - Brandenburger Netzwerk für Lerngeschichten befassten wir uns in letzter Zeit mit für uns bedeutsamen Themen zu Lerngeschichten. Besonders beschäftigten wir uns mit der Frage: Werden Lerngeschichten den Kindern gerecht? Wir versuchten, sie aus verschiedenen Blickwinkeln und Sichtweisen zu beleuchten und uns selbstkritisch damit auseinander zu setzen. So kamen wir auf die Idee, auch die Kinder zu Wort kommen zu lassen. Es war uns wichtig, ihren Standpunkt dazu zu erfahren. Werden die Lerngeschichten ihnen gerecht? Da wir selbst eine Konsultationskita für Lerngeschichten sind, offen arbeiten und unsere Kinder in alle Prozesse mit einbeziehen, sind sie zum Teil schon sehr erfahren im Dialog, im Gespräch zu verschiedenen Themen und kommunizieren dabei sehr selbstbewusst und vielfältig. Deshalb wagten wir den Austausch zu diesem Thema und wurden überrascht. Sicher gab es dabei auch eine Dynamik vom individuellen Denken zum Gruppendenken, doch das störte die Kinder nicht, sie standen voll dahinter. Auch in der Vergangenheit kommunizierten unsere Kinder, gewöhnt durch den ständigen Austausch mit Gästen, was Lerngeschichten für sie bedeuten.  Vielleicht regt es Sie an, liebe Mitglieder des bundesweiten Netzwerkes, mit uns dazu in einen regen fachlichen Austausch zu treten. Wir wären dabei und freuen uns darauf. 

 

Jana Kretschmer, 

Erzieherin in der Kita Blausternchen in Dahlewitz und Mitglied des Konsultationsteams für Lerngeschichten.

 

Zu den Gesprächen mit den Kindern:

Jana Kretschmer unterhält sich mit 8 Kindern von 4 -6 Jahren über Lerngeschichten und was sie für sie bedeuten. Wie ist es für sie, wenn ihre Lerngeschichtenerzählerinnen für sie Geschichten schreiben. 

Es ist Ende Mai, der Übergang in die Schule ist für einige sehr nah und sie antworten unter anderem:

 

"Lerngeschichten sind spannend und gut". 

"Sie sind gut, weil man sich an Dinge erinnern kann, wenn man in die Schule kommt."

"Lerngeschichten geben uns Kraft, wenn wir in die Schule kommen."

"Sie sind beruhigend."

"Sie treffen unseren Geschmack".

"Man hat das Gefühl, wenn man in den Ordner guckt, dass man den Erzieher bei sich hat, wenn man in die Schule kommt."

 

Bei einer früheren Befragung von 24 Kindern im Alter von 4 bis 6 Jahren zur Frage: „Was gefällt euch an Lerngeschichten, was möchtet ihr dazu erzählen?“ bekam Karin Henze diese Antworten (eine Auswahl):

 

"Weil ich sie so gerne höre, dann geht es mir richtig gut."

"Dass meine Freunde in den Geschichten mit dabei sind, das ist toll."

"Dass die vorgelesen werden, das ist schön."

"Ich habe meinen Ordner gern zuhause, da kann ich die Geschichten einheften und Mama liest die abends vor."

"Im Lerngeschichtenordner, da sind schöne Geschichten drin, da steht auch was ich über Tiere gelernt habe, weil ich ja ein Tierflüsterer bin."

"Ich finde die Geschichten gut, weil die Erzieherinnen die so schön schreiben können."

"Ich mag auch die vielen Bilder, die gefallen mir."

„Die sind toll, die sind vom Lernen geschrieben.“

„Es gefällt mir, weil meine Erzieherin die Geschichten immer so gut und richtig schreibt.“

„Da steht drin, was ich kann und ich weiß, was ich gemacht habe.“

 

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